2022 Oktober

vom 30.10.2022
Was mache ich mit 50.000 € am besten? & Nur so ist die Vorsorge­vollmacht auch für Immobilien gültig
So sichern Sie sich und Ihre Familie richtig ab
Der Afilio-Ratgeber zu Vorsorge, Vermögen und Nachlass
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was mache ich mit 50.000 Euro am besten?

In der aktuellen Situation ist „Nichts tun” die teuerste Option, denn der Wert des Geldes sinkt von Tag zu Tag. Zeitgleich entwickeln sich Aktien nicht gut und die Zinsen steigen. Und nun? In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Lösungen sich insbesondere für die Ruhestandsplanung eignen.

Außerdem räumen wir mit einem verbreiteten Irrtum auf: Wussten Sie, dass auch eine Vorsorge­vollmacht für Immobilien nicht vom Notar sein muss? Wir erklären, worauf es ankommt.

Wir hoffen, dass Ihnen der Ratgeber gefällt.

Ihr Till Oltmanns

Themen
Was mache ich mit 50.000 € am besten?
Tipps & Vorteile für Afilio-Nutzer: So können wir Ihnen helfen
Nur so ist die Vorsorge­vollmacht auch für Immobilien gültig
Pflege­notstand: Endlich mehr Lohn für Pflege­kräfte

Was mache ich mit 50.000 € am besten?

Egal, ob sie eine größere Summe geerbt oder angespart haben, ob sie Ihre Lebens­versicherung ausgezahlt bekommen oder eine Abfindung erhalten haben - viele Menschen fragen sich, was sie mit ihrem Geld machen sollen.

Ein Sparbuch? Bei einer Inflation von mindestens 7% gerade keine gute Idee. Doch ein turbulenter Markt und ein unsicheres Zinsumfeld machen die Entscheidung nicht leicht. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben und was Sie bei Ihrer Entscheidung beachten müssen.

Welche sicheren Anlagemöglichkeiten gibt es?

Die Inflation ist im letzten Jahr drastisch gestiegen. Damit verlieren Ihre Ersparnisse stetig an Wert, ihre Kaufkraft nimmt ab. Einen Notgroschen auf dem Konto zu haben ist sehr wichtig, doch bei einer Summe von 50.000 € sollten Sie darüber nachdenken, einen Teil anzulegen.

Das ist auch nicht immer mit Risiko verbunden. Wer nach sicheren Anlageformen sucht, hat grundsätzlich zwei Optionen: Renten­versicherungen und verzinste Anlagen, z.B. das Verleihen an finanzstarke Institutionen wie Banken und Staaten.

Der Vorteil der Renten­versicherung: eine garantierte lebenslange Auszahlung. Diese Garantie ist jedoch auch mit Kosten verbunden, was eine geringere Rendite mit sich bringt. Zudem ist eine Renten­versicherung meist mit schlechten Bedingungen bei der Kündigung und hohen Abschlusskosten verbunden.

Verzinste Anlagen bieten eine bessere Rendite. Ihre Anlage ist sicher, solange Sie Ihr Geld einer Institution leihen, die es garantiert zurückzahlen kann. Ein Beispiel dafür ist der Deutsche Staat. Für Deutsche Staatsanleihen bekommt man derzeit bei einer Laufzeit von 2 Jahren fast 2% Zinsen pro Jahr. Auch Banken bieten einfache Möglichkeiten. Das sah vor einem Jahr noch ganz anders aus. Steigende Zinsen und ein Leitzins für mittelfristige Kredite von 2% (ab dem 2. November 2022) machen diese Anlageklassen aber wieder attraktiver.

  • Eine der ältesten Geldanlagen in Deutschland ist das Sparbuch. Im Sparbuch erhält man Zinsen, kann aber nicht jederzeit auf sein Vermögen zugreifen. Meist besteht eine Kündigungsfrist von 3 bis 6 Monaten. Die Zinsen liegen derzeit jedoch so niedrig, dass sich das nicht wirklich lohnt. (Mehr Informationen zum Sparbuch finden Sie hier.)
  • Eine bessere Alternative ist deswegen ein Tagesgeldkonto. Dort erhalten Sie derzeit zwischen 0,5 und 1,5% Zinsen pro Jahr. Außerdem können Sie jederzeit auf Ihr Geld zugreifen (Mehr Informationen zum Tagesgeld finden Sie hier).
  • Wenn Sie sicher sind, dass Sie auf einen Teil Ihres Vermögens in nächster Zeit nicht zugreifen müssen, kann sich ein Festgeldkonto lohnen. Hier bekommen Sie für die vereinbarte Laufzeit einen Zins von derzeit über 2% pro Jahr. Einen Vergleich der besten Festgeld-Angebote finden Sie in diesem Artikel.

Ohne Risiko keine Rendite

Ein Festgeldkonto mit 2% Zinsen bei einer Inflation von 7%? Das klingt nicht wirklich vielversprechend. Ja, 2% sind besser als nichts, doch das Vermögen verliert immer noch an Wert. Wenn Sie eine nennenswerte Rendite erzielen möchten, können Sie Ihr Geld nicht nur in risikolose Anlageformen investieren. Das bedeutet nicht, dass Sie viel Risiko eingehen, mit Aktien oder Kryptowährungen spekulieren müssen. Eine Möglichkeit, mit geringem Risiko eine höhere Rendite zu erzielen, sind börsengehandelte Indexfonds - sogenannte ETFs. Mit einem ETF, der z.B. den Weltindex nachbildet, streuen Sie Ihr Investment über viele Unternehmen und setzen damit auf die Wertzunahme der Weltwirtschaft. In der Vergangenheit erhielt man so über 10 Jahre ca. 8% Rendite pro Jahr. Trotz turbulenten Marktes ist jetzt keine schlechte Zeit für die Investition in einen ETF. Die Kurse sind bereits deutlich gefallen und es bietet sich die Möglichkeit, zu günstigeren Preisen zu investieren. Wenn Sie Ihr Geld in den nächsten 15 Jahren garantiert nicht brauchen, ist das eine gute Option, um bei geringem Risiko die Chance auf eine beachtliche Rendite zu haben.

Wichtig: Nicht alles auf einmal investieren. Bei 50.000€ macht es Sinn, über ein Jahr hinweg ungefähr 4.000 € im Monat in einen Sparplan einzuzahlen. So investieren Sie zum Durchschnittspreis der nächsten 12 Monate und vermeiden damit Ausreißer. Außerdem sollten Sie Ihren ETF auf keinen Fall frühzeitig verkaufen (auch nicht, wenn die Kurse fallen). Stellen Sie sich auf eine Haltedauer von mindestens 10, besser noch 15 Jahren ein.

Was ist für mich das Richtige?

Grundsätzlich gilt: Alles, was Sie in den nächsten 15 Jahren nicht brauchen, können Sie in einen ETF investieren. Den Rest des Vermögens können Sie auf sichere Anlagen verteilen. Dabei ist es empfehlenswert, in verzinste Anlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten zu investieren. Den Notgroschen können Sie auf ein Tagesgeldkonto legen.

Achtung: Bei langfristigen Investitionen in ein Festgeldkonto (mehr als 6 Monate) lohnt es sich abzuwarten. Erst Ende Oktober hat die Europäische Zentralbank erneut entschieden, den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte zu erhöhen. In den nächsten Monaten sind weitere Erhöhungen wahrscheinlich.

Wichtig: Die beste Anlage nützt nichts, wenn Sie die 50.000 € für einen Schadensfall bezahlen müssen. Deshalb ist es wichtig, sich gegen existentielle Risiken abzusichern. Welche Versicherungen Sie in Ihrer persönlichen Situation wirklich brauchen, erfahren Sie in unserer Analyse.

Afilio Podcast #3: Wird Afilio jemals profitabel? Mit Co-Founder Till Oltmanns

Afilio ist fünf Jahre alt! Das hat Philipp Zauner zum Anlass genommen, mich mit schwierigen Fragen zu grillen. "Warum geben Investoren einem 21-Jährigen Geld?" Bist Du der Richtige für den Job? "Wird Afilio jemals profitabel?" Und jetzt zurück an die Arbeit…

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Tipps & Vorteile für Afilio-Nutzer

Webinar: Pflege­experte Jens Henseleit beantwortet Ihre Fragen

Jens Henseleit ist Pflege­berater, unabhängiger Pflege­begutachter und Dozent im Gesundheits­wesen. Am 16. November steht er unseren Nutzern für ein kostenloses Webinar zum Thema “Pflege­fall? Diese Leistungen stehen Ihnen zu” zur Verfügung.

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Versicherungen prüfen lassen und garantiert mehr als 100 € im Jahr sparen

Die Inflation macht unser Leben teurer. Da lohnt es sich besonders, alte Verträge zu überprüfen. Viele Afilio-Nutzer hatten das seit einigen Jahren nicht gemacht und konnten daher mit einer Prüfung durchschnittlich 425 € im Jahr sparen. In einigen Fällen waren es sogar über 1.000 €. Finden Sie jetzt heraus, wie viel Sie sparen können!

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Jeder Erwachsene in Ihrer Familie benötigt eine Vorsorge­vollmacht

Nicht einmal Ehepartner dürfen ohne Vollmacht im Notfall füreinander Entscheidungen treffen. Mit der Familienübersicht können Sie die Vollmacht und weitere Dokumente ganz einfach für Ihre Familie erstellen.

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Nur so ist Ihre Vorsorge­vollmacht auch für Immobilien gültig

Ohne Vollmacht dürfen nicht einmal Ehepartner im Notfall Entscheidungen füreinander treffen. Deshalb gilt: Jeder Erwachsene benötigt eine Vorsorge- bzw. General­vollmacht. Damit sie gültig ist, genügt Ihre Unterschrift. Eine notarielle Beurkundung ist nicht erforderlich und in der Regel müssen Sie Ihre Unterschrift nicht beglaubigen lassen. Hier gibt es eine Ausnahme: Damit die Vollmacht auch zum Verkauf von Immobilien berechtigt, muss diese Berechtigung explizit als Klausel in der Vollmacht stehen und die Unterschrift beglaubigt sein.

Wichtig: Nur, weil Sie eine Immobilie besitzen, heißt das nicht, dass Sie eine notarielle Vollmacht benötigen. Das ist nur der Fall, wenn die Vollmacht auch zum Verkauf der Immobilie berechtigen soll. Und selbst dann genügt es, die Unterschrift auf der fertigen Vollmacht beglaubigen zu lassen. Das kostet 20 € bis 80 € (im Gegensatz zu einer kompletten Erstellung (”Beurkundung”) durch den Notar, deren Kosten sich am Vermögen bemessen). Sie können dabei nicht viel falsch machen, denn ohne Beglaubigung ist nicht die ganze Vollmacht unwirksam, sondern nur die Klausel, die zum Verkauf von Immobilien berechtigt.

Eine Alternative zur Beglaubigung durch den Notar stellen sogenannte Betreuungsbehörden dar. Dort können Sie Ihre Unterschrift ebenfalls beglaubigen lassen, die Kosten liegen bei 10 €. Achtung: Bei der Beglaubigung durch die Behörde oder den Notar erfolgt keine inhaltliche Prüfung der Vorsorge­vollmacht. Sie bestätigt lediglich, dass die Unterschrift aus der Vorsorge­vollmacht von Ihnen stammt.

Bei Afilio können Sie Ihre Vorsorge­vollmacht ganz einfach erstellen (hier geht es zum Formular). Dort werden Sie gefragt, ob die Vollmacht auch zu dem Verkauf von Immobilien berechtigen soll. Ist dies der Fall, müssen Sie Ihre Unterschrift anschließend beglaubigen lassen. Darauf weisen wir Sie im Formular hin.

Was passiert, wenn ich die Vorsorge­vollmacht nicht beglaubigt habe?

Ist die Unterschrift Ihrer Vorsorge­vollmacht nicht beglaubigt, dürfen Bevollmächtigte zu Ihren Lebzeiten keine Immobilien in Ihrem Namen verkaufen.

Unter Umständen kann der Verkauf aber dennoch notwendig werden, z.B. wenn der Erlös benötigt wird, um Kosten für ein Pflege­heim zu decken, die nicht durch sonstige Vermögenswerte beglichen werden können. Ohne wirksame Vollmacht muss der Verkauf durch ein Gericht genehmigt werden, das einen gesetzlichen Betreuer mit der Abwicklung beauftragt. Das kann zu Aufwand und Verzögerungen führen.

Nach Ihrem Tod geht die Immobilie an Ihre Erben über, sodass es sich nicht mehr um eine Bevollmächtigung handelt. Ihre Erben dürfen dann, sofern Sie in Ihrem Testament keine abweichende Regelung getroffen haben, frei über die Immobilie verfügen.

Vorsorge­vollmacht erstellen

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Pflege­notstand: Endlich mehr Lohn für Pflege­kräfte

Pflege­notstand in Deutschland: Die Zahl der Pflege­bedürftigen steigt immer weiter an. Über 5 Millionen Pflege­bedürftige werden von ca. 1,2 Millionen Beschäftigten in der Pflege versorgt. Durch attraktivere Arbeits­bedingungen sollen sich zukünftig mehr Menschen für eine Beschäftigung in der Pflege entscheiden. Ein erster Schritt ist die bessere Bezahlung für Pflege­kräfte.

Seit dem 1. September 2022 müssen alle Pflege­dienste und -heime nach Tarifverträgen bezahlen, auch solche, die das noch nicht getan haben, so das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheits­vorsorge (GVWG). In den betroffenen Einrichtungen bedeutet dies fast überall, dass Pflege­fach- und Hilfskräfte nun mehr Lohn erhalten, nämlich mindestens 17,10 € bzw. 14,60 € pro Stunde. Pflege­einrichtungen, welche schon nach Tarif oder generell höhere Vergütung bezahlt haben, sind von der Regelung nicht betroffen.

Steigende Kosten im Pflege­heim

Doch das Gesetz bringt nicht für alle Beteiligten nur Vorteile. Die Lohnerhöhungen fallen regional sehr unterschiedlich aus, haben aber fast überall zur Folge, dass das Leben im Heim für Bewohner teurer wird. Die Pflege­versicherung trägt nur einen Teil der Kosten. Abhängig vom Pflege­grad (1-5) übernimmt sie zwischen 770 und 2005 Euro, wodurch die monatlichen Heimkosten, welche zwischen 1000 und 3000 Euro liegen, fast nie gedeckt sind. Zusätzlich können Anfang 2023 weitere Kostenerhöhungen durch die steigenden Energiekosten erwartet werden, sobald Einrichtungen deren Auswirkung einschätzen können.

Mehr Sozialhilfe & Zuschläge seit 2022

Im Jahr 2017 betrug die “Hilfe für Pflege” 3,4 Mrd. Euro. Im letzten Jahr waren es 4,7 Mrd. Euro. Seit 1. Januar 2022 gibt es neue Entlastungen bei den Pflege­heimkosten von der Pflege­versicherung. Je nachdem wie lange die zu pflegende Person schon im Heim lebt, schwankt dieser zwischen 5 und 70 Prozent des Eigenanteils an den Heimkosten. Bei der Pflege­kasse muss kein Antrag gestellt werden, um den Zuschlag zu erhalten. Dieser wird von der Pflege­kasse direkt mit dem Heimbetreiber abgerechnet.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Pflege­grad berechnen & Leistungen erhalten

Leistungsansprüche von Pflege­bedürftigen bleiben oft ungenutzt. In Deutschland verfallen so jährlich über zwölf Milliarden Euro. Wer Leistungen der Pflege­kasse in Anspruch nehmen möchte, muss einen Pflege­grad vorweisen können. Dafür müssen Sie bei der Pflege­kasse einen Pflege­grad beantragen. Die wichtigste Eingangsvoraussetzung zur Beantragung eines Pflege­grads ist, dass der Betroffene mindestens zwei der vergangenen zehn Jahre in die soziale Pflege­versicherung eingezahlt hat. In Frage kommen dafür alle gesetzlichen Pflege­kassen und private Pflicht­versicherungen. Die Antragstellung kostet Sie nichts. Abhängig vom Pflege­grad fallen die Pflege­leistungen unterschiedlich aus.

Tipp: Falls in Ihrem Umfeld jemand auf Unterstützung angewiesen ist, benutzen Sie den Pflege­rgradrechner von Afilio und finden Sie heraus, welche Leistungsansprüche Ihnen zustehen. Das können bis zu 20.000 € sein.

Pflege­grad berechnen

Wir hoffen, dass Ihnen der Afilio-Ratgeber gefällt, und freuen uns über Ihr Feedback.

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