2023 September

vom 28.06.2023
Checkliste Trauerfall: Was jetzt zu tun ist
Checkliste Trauerfall & Künstliche Intelligenz in der Pflege
Ihr Afilio-Ratgeber zu Vorsorge, Vermögen und Nachlass
Copyright: pikselstock, Shutterstock

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es wird langsam Herbst. Die goldene Jahreszeit bietet eine gute Gelegenheit, nicht nur über Vorsorge nachzudenken, sondern ein paar Dinge zu erledigen. Wir hoffen, Sie mit unserem Ratgeber zum Handeln zu motivieren.

Natürlich gibt es sensible Themen, über die niemand gerne spricht. Doch der Tod gehört zum Leben dazu. Wir fragen: Was sind die ersten Schritte, wenn ein geliebter Mensch stirbt? Mehr dazu erfahren Sie in unserer Trauerfall-Checkliste.

Unser News-Artikel beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz in der Pflege, die gerade viel und heiß diskutiert wird. Sie kann viel Gutes leisten – hat aber Grenzen. Wir informieren über das Potenzial der Technologie für die Zukunft.

Kommen Sie gesund durch den Oktober!

Im Todesfall können Angehörige nicht an alles denken. Sie müssen Formalitäten erledigen, obwohl sie den Verlust eines geliebten Menschen betrauern. Afilio kann Ihnen die emotionale Last nicht abnehmen. Mit unserer Checkliste möchten wir Ihnen jedoch einen Überblick über die wichtigsten Aufgaben geben.

Das ist sofort zu erledigen:

Arzt rufen, Totenschein ausstellen lassen, engste Angehörige benachrichtigen und Unterlagen bereitlegen. Das sind die wichtigsten Dinge, die unmittelbar anstehen.

Arzt und Angehörige verständigen:
Im Kranken­haus ist der diensthabende Arzt zuständig, um den Tod festzustellen. Zuhause benachrichtigen Sie Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst, im Pflege­heim kümmert sich die Verwaltung darum. Der Arzt stellt nach der Leichenschau den Totenschein aus. Sie brauchen ihn beim Bestatter und um die Sterbeurkunde zu beantragen.

Info: Der Notarzt stellt in der Regel keinen Totenschein aus, da er nicht die Zeit für eine Leichenschau hat.

Wer soll von den engsten Freunden und Angehörigen verständigt werden? Vielleicht möchte eine Person noch Abschied vom Verstorbenen nehmen. Stimmen Sie gemeinsam die nächsten Schritte ab. Nehmen Sie Hilfe an und verteilen Sie Aufgaben. Denken Sie daran: Sie müssen die Last nicht alleine tragen.

Wichtige Unterlagen suchen:
Halten Sie Personalausweis, Geburtsurkunde und andere standesamtliche Urkunden, Kranken­kassenkarte, Rentnerausweis, Versicherungsunterlagen und ggf. ein Testament des Toten bereit. Unterlagen zu Bankkonten, Mitglied­schaften, Abonnements und anderen Verträgen – etwa dem Mietvertrag – werden später wichtig.

Gibt es sofort zu beachtende Verfügungen, in denen die Wünsche des Toten festgelegt wurden? Dazu zählen Patienten­verfügung, Vorsorge­vollmacht, Organspende­ausweis, Bestattungs­verfügung oder ein Vorsorge­ver­trag mit einem Bestatter.

Unser Tipp: Erleichtern Sie im Nachlass­fall Ihren Angehörigen die Suche. Bei Afilio können Sie Nachlass­dokumente, Nachlass­informationen und Bestattunswünsche bei Lebzeiten hinterlegen.

Gibt es Haustiere zu versorgen?

Sollte die Person allein mit Haustieren gelebt haben, füttern Sie diese und sorgen Sie für eine (vorläufige) Unterbringung. Hat der Verstorbene hierzu eine Verfügung hinterlassen?

Auf Ihrer Notfallkarte können Sie Informationen zu Haustieren eingeben und Wünsche, etwa wer diese im Notfall aufnehmen soll, hinterlegen.

Notfallkarte einrichten

Das ist an den ersten zwei Tagen zu tun:

Jetzt gilt es, einen Bestatter zu kontaktieren. Er kann Sie bei vielen Dingen unterstützen, die nun zu erledigen sind. Vor allem wichtige Versicherungen müssen zeitnah informiert und die Sterbeurkunde beantragt werden.

Bestatter aussuchen
Für den Fall, dass es keinen Vorsorge­vertrag mit einem bestimmten Beerdigungsinstitut gibt, entscheiden Sie sich für einen Bestatter. Holen Sie ggf. Vergleichsangebote ein. Klären Sie, welche Leistungen der Bestatter übernimmt.

  • Den Verstorbenen in die Leichenhalle überführen lassen: In der Regel wird diese Aufgabe vom Bestatter übernommen. In manchen Bundesländern muss dies innerhalb von 24 Stunden geschehen. Wünschen Sie eine Aufbahrung?
  • Den Tod beim Standesamt melden: Die Mitteilung muss spätestens am dritten Werk­tag nach dem Tod erfolgen. Auch dies übernimmt meist der Bestatter.
  • Die Sterbeurkunde beantragen: Beim Standesamt beantragt der Bestatter auch die Sterbeurkunde. Sie benötigen mehrere Ausfertigungen, etwa für Bestattung, Kranken­kasse und gesetzliche Renten­versicherung.

Benachrichtigen Sie entfernte Verwandte und Freunde. Im Idealfall existiert bereits eine Liste von Personen mit Kontaktangaben. Bei der Erstellung und Versendung von Trauerbriefen kann der Bestatter Sie später unterstützen.

Wichtig: War die verstorbene Person erwerbs­tätig? Dann müssen Sie auch dem Arbeit­geber Bescheid geben.

Versicherungen informieren
Lebens­versicherung und Unfall­versicherung müssen innerhalb von 48 Stunden benachrichtigt werden. Die Benachrichti­gung der Kranken- und Renten­versicherung kann auch der Bestatter übernehmen.

Lebt die Person alleine? Versorgen Sie die Wohnung des Verstorbenen. Verderbliche Lebensmittel sollten entfernt, Pflanzen versorgt und Strom und Gas abgestellt werden.

Das ist vor und nach der Bestattung wichtig:

Nun muss die Trauerfeier geplant, das Testament abgegeben und der Nachlass gesichtet werden. Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie unsere Checkliste Sterbefall mit allen weiteren Infos als PDF kostenlos herunterladen.

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Vorteile für Afilio-Nutzer

So helfen wir Ihnen weiter!

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Mit einem Pflege­grad erhalten Pflege­bedürftige und Angehörige bis zu 25.000 Euro im Jahr. Prüfen Sie schnell und einfach Ihren Anspruch auf Pflege­geld und holen Sie sich finanzielle Unterstützung. Ihren Pflege­gradantrag können Sie kostenlos mit Afilio stellen.

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Im Regelfall können Sie alle sechs Monate eine Höherstufung des Pflege­grades (Verschlimmerungs- bzw. Verschlechterungsantrag) oder eine Überprüfung der Pflege­situation beantragen. In Sonderfällen auch früher, etwa wenn sich der Gesundheits­zustand aufgrund eines Kranken­hausaufenthaltes rapide verschlechtert hat.

Den Antrag auf Höherstufung stellen Sie genau wie den Erstantrag – ganz einfach online und kostenlos in nur zehn Minuten.

Pflege­grad beantragen

Nachtrag zu Afilio-Ratgeber #11: Betreuungsbehörden

Im vergangenen Afilio-Ratgeber haben wir über die Möglichkeiten zur Beglaubigung Ihrer Vorsorge­vollmacht informiert. Diese ist nur notwendig, wenn die Vollmacht zum Verkauf von Immobilien berechtigen soll. Wir möchten ergänzen: Seit dem 1. Januar 2023 ist die Beglaubigung durch eine Betreuungsbehörde nur solange wirksam, wie die Vollmacht gebende Person lebt. Soll sie über den Tod hinaus wirksam sein, ist die Beglaubigung durch einen Notar sinnvoll (Betreuungsrecht, S. 45).

Wir danken unserer Leserin Bettina K. für diesen Hinweis.

Die Anzahl der Pflege­bedürftigen in Deutschland steigt. Gleichzeitig gibt es in der Pflege­arbeit akute Engpässe. Kann der Einsatz von KI-Technologien in Zukunft für Entlastung sorgen? Und bleibt dabei der Mensch auf der Strecke? Wir klären auf über Potenziale, Risiken und den aktuellen Stand der Diskussion.

Die Entwicklung nimmt Fahrt auf. Politik und Forschung setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz, die Unterstützung in der Pflege – insbesondere der Altenpflege – verspricht. Die zunehmende Digitalisierung soll dabei nicht nur Pflege­kräfte entlasten, sondern auch für mehr Selbstbestimmung und Sicherheit der Pflege­bedürftigen sorgen.

Betroffene haben jedoch Ängste. Soll Pflege­personal ersetzt und ältere Menschen nur noch durch Roboter betreut werden? Daher möchten wir mehrere Fragen beleuchten: Was kann Künstliche Intelligenz in der Pflege leisten? Wie profitieren Pflege­bedürftige von neuen Technologien? Und wie sollte eine verantwortungsvolle Entwicklung gestaltet werden?

Arbeitserleichterung im Pflege­alltag

Was kann Künstliche Intelligenz in der professionellen Pflege leisten? Zunächst einmal: KI-gestützte Robotertechnik und Systeme wie ChatGPT sollen nicht Pflege­bedürftige betreuen, sondern Personal entlasten und assistieren. Sie können im Pflege­alltag organisatorische Aufgaben, Auswertungen und Monitoring übernehmen.

Der Einsatz von KI soll Kapazitäten von Pflege­kräften freimachen, damit diese mehr Zeit für die eigentliche Betreuung und menschliche Zuwendung haben – so das Versprechen. Konkret können mit Künstlicher Intelligenz etwa Tablets, Sprachassistenten, medizinische Geräte oder Roboter ausgestattet werden. Auch Kameras sollen Daten liefern.

Die Ansätze sind dabei vielversprechend. Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Sensoren überwachen Vitalfunktionen, etwa nachts, und informieren im Ernstfall das Personal. Datensätze wie der Blut­zuckerspiegel werden automatisch in Tabellen eingetragen. KI-Pillendosen geben Infos über die Medikamenteneinnahme ans Personal weiter. KI assistiert bei Medikamentenplanung, Pflege­berichten oder Routenplanung.

Auch bei der Wahl und Optimierung der richtigen Behandlung kann KI unterstützen. Ernährungspläne oder Bewegungsprogramme werden mit KI-Hilfe erstellt. Allgemein erinnert KI an Dinge, die im hektischen Alltag vergessen wurden. Auch eine Assistenz bei schweren Arbeiten oder dem Umlagern ist denkbar.

Info: Auch die Forschung zur Künstlichen Intelligenz in der Medizin macht große Fortschritte. Das Max-Planck-Institut etwa erklärt im Januar 2023: KI erkennt seltene Form von Demenz und erstellt individuelle Therapien.

Mehr Selbstbestimmung für Pflege­bedürftige

Aber auch in den eigenen vier Wänden sind KI-Technologien auf dem Vormarsch. In Zukunft sollen sie ermöglichen, dass Kranke, Ältere und Demente länger zuhause bleiben und selbstbestimmt ihren Alltag gestalten können. Schauen wir uns einige Beispiele an.

Assistenzsysteme geben Anweisungen beim Ankleiden oder erinnern an die Einnahme von Medikamenten. Programme erklären, wie ein Medikament eingenommen werden soll – und warum. Roboter unterstützen bei Aufgaben im Haushalt. Sie heben Dinge vom Boden auf oder ermöglichen selbstständiges Kratzen oder Trinken. Auch an technischer Unterstützung beim Zähneputzen oder Rasieren wird bereits geforscht.

Intelligente Haustechnik kann Senioren zudem mehr Sicherheit geben. Der Boden erkennt am Gangbild, ob die Person Probleme hat. Fällt sie, wird der Rettungsdienst alarmiert. Sprachgeneratoren helfen bei Verständnisschwierigkeiten und fördern damit soziale Kontakte und die Kommunikation mit Angehörigen.

Auch im Bereich Unterhaltung und psychischer Gesundheit wird geforscht. Haustierroboter beruhigen und regen soziales Verhalten an. Pilotprojekte mit humanoiden Robotern – wie dem Pflege­roboter Pepper – laufen, die unter anderem Emotionen erkennen und darauf reagieren können.

Doch insbesondere bei dieser Art von Robotern sehen Kritiker Risiken, denn sie simulieren menschliches oder tierisches Verhalten und Gefühle. Somit könnten sie als echte Freunde gesehen werden. Was hätte das zur Folge?

Technisierung der Pflege – eine ethische Herausforderung

Bereits 2019 hat der Deutsche Ethikrat die komplexen Fragen thematisiert, die der Einsatz von Robotern in der Pflege aufwirft. Nun gibt es eine aktuelle Stellungnahme zu den Auswirkungen auf das menschliche Miteinander, welche die rasant zunehmenden KI-Innovationen haben könnten.

Der Deutsche Ethikrat fordert etwa: Die Nutzung von KI-Komponenten darf nicht zu einer weiteren Abwertung der sprechenden Medizin – also der Kommunikation zwischen Arzt und Patienten – oder einem Abbau von Personal führen. Es muss strenge Anforderungen an Datenschutz und Privatsphäre geben. Auch die Gefahr der „Verobjektivierung“ wird angesprochen. Pflege­bedürftige dürfen nie das Gefühl haben, nicht mehr als Mensch betrachtet zu werden.

Folgende Fragen werden aktuell diskutiert:

Wie soll Künstliche Intelligenz mit Patientendaten umgehen? Wie verändert Robotik unsere Gesellschaft und das Menschenbild? Gibt es empirische Studien zu Vorteilen und Risiken der Technologien? Wie ist die Akzeptanz bei den Pflege­bedürftigen? Wie können Patienten aktiv aufgeklärt und begleitet werden? Wie wird die Schulung des Pflege­personals integriert? Und wer finanziert die technischen Neuerungen?

Sie möchten mehr über Künstliche Intelligenz erfahren oder sich an der Diskussion beteiligen? Das Projekt „KI für ein gutes Altern“ vermittelt älteren Menschen Kompetenzen rund ums Thema Künstliche Intelligenz und lädt zum Mitmachen ein.

Buchtipp: Finanzplaner 60+

Die Stiftung Warentest unterstützt Sie mit diesem Buch (Preis: 22,90 Euro) dabei, frühzeitig und schnell einen Überblick zu Rente, Konten und Anträgen zu gewinnen und sich unkompliziert auf einen finanziell sorgenfreien Ruhestand vorzubereiten.

Afilio-Experte Jan Remek stellt in der Aufzeichnung des Live-Webinars vom 14. September Afilio und alle Leistungen kompakt und leicht verständlich vor. Schauen Sie doch rein!

  • Wie richte ich die Notfallkarte ein?
  • Welche Unterstützung erhalte ich bei einem Pflege­fall?
  • Und was hat es mit den Afilio-Versicherungen auf sich?
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