Altersvorsorge: Für wen lohnt sich eine Immobilienrente?
Der Wechsel in die Rente ist meist mit weniger Einkommen verbunden. Unter Umständen reicht die Rente nicht, um den Lebensstandard zu halten. Wenn man im Alter auf Unterstützung in der Pflege angewiesen ist, hat man sogar noch höhere Ausgaben zu bewältigen. Da bietet es sich an, die eigene Immobilie mit einer Immobilienrente zu Geld zu machen. Wir stellen Ihnen zwei gängige Wege vor, wie Sie Ihr Zuhause in eine Geldquelle umwandeln können – ohne ausziehen zu müssen.
- Eine Immobilienrente richtet sich an Menschen ab 60 Jahren.
- Sie erhalten für Ihre Immobilie Geld in Form einer Einmalzahlung oder eine monatliche Rente. Sie können weiterhin in Ihrer Immobilie wohnen bleiben.
- Formen der Immobilienrente sind die Umkehrhypothek und die Leibrente.
- Verwandt mit der Leibrente ist der sogenannte Teilverkauf, der aktuell intensiv beworben wird. Hierbei gibt es jedoch einige Fallstricke.
Wie funktioniert die Immobilienrente und für wen ist sie sinnvoll?
Die Idee der Immobilienrente ist simpel: Sie erhalten für Ihre Immobilie Geld in Form einer Einmalzahlung oder einer monatlichen Rente und können weiterhin in Ihrem gewohnten Zuhause wohnen. Nach Ihrem Tod oder dem Umzug in ein Pflegeheim geht Ihr Haus an denjenigen, von dem Sie das Geld bekommen haben oder wird verkauft, um die Zahlungen zu begleichen.
Eine Immobilienrente richtet sich an Menschen ab 60 Jahren. Es gibt viele Gründe, sich für eine Immobilienrente zu entscheiden: Die Rente reicht nicht aus oder es stehen größere Investitionen am Haus an, die Sie nicht selbst finanzieren können. Die Immobilienrente bietet zudem die Möglichkeit, Ihre Immobilie zu Lebzeiten an Erben zu übergeben, ohne dass die Schenkungs- oder Erbschaftssteuer anfällt.
Auch wenn niemand da ist, dem Sie das Haus vererben möchten oder Ihre Erben das Haus sowieso verkaufen werden, kann eine Immobilienrente eine gute Option sein. Formen der Immobilienrente sind die Umkehrhypothek und die Leibrente.
Eigentümer bleiben: Modell Umkehrhypothek
Dieses Modell funktioniert umgekehrt wie der Kredit beim Hauskauf, daher der Name Umkehrhypothek: Sie nehmen einen Kredit auf Ihr Haus auf und rufen diesen in Form einer Einmalzahlung oder in monatlichen Raten ab. Eine Beispielrechnung finden Sie hier. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Immobilienkredit wächst die Summe, die Sie Ihrem Kreditgeber schulden. Wie bei einem normalen Kredit zahlen Sie für die abgerufene Kreditsumme Zinsen. Am Ende der Laufzeit, die normalerweise zwischen 10 und 15 Jahren beträgt, wird der Kredit zurückgezahlt. Normalerweise verkaufen Sie dazu das Haus. Was übrig bleibt, gehört Ihnen oder Ihren Erben.
Ihr Vorteil: Sie bleiben bis zum Verkauf Eigentümer des Hauses. Sie profitieren von einer Wertsteigerung Ihrer Immobilie. Allerdings tragen Sie auch das Risiko eines Wertverlustes und die Kosten für alle notwendigen Reparaturen.
Haus verkaufen und trotzdem wohnen bleiben: Modell Leibrente
So funktioniert es: Sie verkaufen Ihr Haus, bleiben aber in Ihrem gewohnten Zuhause wohnen und erhalten vom Käufer stattdessen eine monatliche Rente – teilweise sogar bis zum Lebensende. Wie hoch diese Rente ausfällt, können Sie zum Beispiel hier bei der Deutschen Leibrente, einem Anbieter von Immobilienrenten, bequem ausrechnen.
Der Vorteil einer Leibrente ist, dass Sie nicht mehr für den Unterhalt und Reparaturen an Ihrer Immobilie verantwortlich sind. Allerdings ist die Gesamtsumme, die Sie für Ihr Haus erhalten, im Regelfall ein ganzes Stück unter dessen Wert. Zudem gibt es Risiken wie die Zahlungsunfähigkeit des Käufers oder den Weiterverkauf des Hauses. Hier kommt es auf die Details an. Ein im Grundbuch eingetragenes Wohnrecht oder sogar ein Nießbrauch für Sie und Ihren Partner gibt Ihnen ein gewisses Maß an Sicherheit, dass Sie auch in diesem Fall in Ihrem gewohnten Zuhause bleiben können. Dennoch kann dieses Modell attraktiv sein: Es ist eine elegante Möglichkeit sicherzustellen, dass Ihr Haus nach Ihrem Tod an eine bestimmte Person geht, ohne dass Erbschaftsteuer oder Erbstreitigkeiten anfallen. In diesem Fall ist die Höhe des Verkaufspreises zweitrangig.
Achtung: Modell Teilverkauf
Verwandt mit der Leibrente ist übrigens der sogenannte Teilverkauf, der seit ein paar Jahren intensiv beworben wird. Dabei verkaufen Sie einen Anteil Ihres Hauses, erhalten die vereinbarte Summe als Einmalzahlung und zahlen dem Käufer ein monatliches Nutzungsentgelt, das deutlich unter der ortsüblichen Miete liegen soll. Allerdings hält die Finanzaufsicht die Angebote nur in seltenen Fällen für tauglich. Gerade erst am Freitag, den 03.03.2023, veröffentlichte die BaFin einen Artikel, in welchem sie von solchen Angeboten tendenziell abrät. Mehr Informationen dazu finden Sie auch im Podcast der BaFin mit dem Titel "Immobilien-Teilverkauf: Selten die beste Lösung".
Immobilienrente: Unser Tipp
Gehen Sie auf Nummer sicher. Während die Umkehrhypothek relativ überschaubar ist, wird es bei der Leibrente teilweise kompliziert. Denn hier muss vieles bedacht werden:
-
Ist der Anbieter seriös?
-
Wird Ihr Wohnrecht korrekt im Grundbuch eingetragen?
-
Ist das Angebot angemessen?
-
Haben Sie Ihren Partner ausreichend mit abgesichert?
-
Sind Ihre zukünftigen Erben mit Ihren Plänen einverstanden?
Vergleichen Sie daher unbedingt die Angebote und lassen Sie sich neutral beraten. Worauf Sie achten sollten und mehr erfahren Sie im Artikel der Stiftung Warentest.