Bestatter finden: Tipps und Kosten im Todesfall

von Afilio
01.07.2024 (aktualisiert: 31.07.2024)

Der Tod eines geliebten Menschen ist eine schmerzhafte Erfahrung. Zusätzlich sind Angehörige damit konfrontiert, einen Bestatter zu suchen und mit diesem die Beerdigung zu planen. Erfahren Sie, wie Sie das passende Bestattungsinstitut finden, welche Kosten auf Sie zukommen und worauf Sie achten müssen.

In Deutschland gilt der sogenannte Friedhofszwang: Der Verstorbene darf nicht privat aufbewahrt oder beigesetzt werden. Das heißt auch, dass Sie einen Bestatter finden müssen. Landesweit gibt es über 4.000 Anbieter.

Der Verstorbene muss innerhalb von 24 bis 48 Stunden, abhängig vom Bundesland, abgeholt werden. Die erste Überführung findet im Regelfall vom Sterbeort zum Bestattungsunternehmen statt. Haben Sie sich noch nicht für einen Bestatter entschieden, kann auch ein Überführungsunternehmen den Leichnam solange in eine Kühleinrichtung bringen. In der Kühlung im Kranken­haus kann der Verstorbene auf Wunsch auch einige Tage bleiben.

Wie finde ich den richtigen Bestatter?

Bestattungsinstitute gibt es viele, darunter seriöse und weniger seriöse. Um einen guten Bestatter mit angemessenen Preisen zu finden, ist eine spezialisierte Bestattersuche der Suchmaschine vorzuziehen. Denn hier wird die Datenbank regelmäßig gepflegt und ausschließlich zu empfehlende Bestatter aufgenommen. Für die Hinterbliebenen ist der Bestatter wichtigster Ansprechpartner. Er übernimmt die Organisation der Bestattung, steht mit Behörden in Kontakt und erledigt Formalitäten.

Kurz gesagt: Ein guter Bestatter entlastet die trauernde Familie und gewährleistet einen würdevollen Abschied.

Kontaktieren Sie mehrere Bestatter, holen Sie Vergleichsangebote ein, vergleichen Sie Leistungen und lassen Sie sich die einzelnen Kostenpunkte erklären. Nutzen Sie für die Suche lokale Verzeichnisse, Online-Datenbanken oder lassen Sie sich Empfehlungen aus Ihrem Umfeld geben. Auch Kundenbewertungen im Internet können hilfreich sein.

Darauf sollten Sie bei der Suche nach einem Bestatter achten:

  • Ist der Bestatter in der Nähe?
  • Wie gut ist die persönliche Erreichbarkeit?
  • Haben Sie den Bestatter vor der Beauftragung persönlich kennengelernt?
  • Oder konnten Sie wichtige Fragen zufriedenstellend am Telefon klären?
  • Passt der Bestatter menschlich zur Familie und dem Verstorbenen?
  • Geht der Bestatter auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche ein?
  • Wie breit ist das Angebot? Bietet er alternative Bestattungsarten an?
  • Kann er Dienstleister, zum Beispiel einen Trauerredner, empfehlen?

Oft wissen Angehörige nicht, wie sich der Verstorbene seine eigene Beerdigung vorgestellt hat. Wir empfehlen, offen in der Familie und im Freundeskreis über die Themen Tod und Wünsche für die eigene Bestattung zu sprechen. Hat der Verstorbene bereits zu Lebzeiten im Rahmen einer Bestattungs­vorsorge seine eigene Beerdigung geplant, werden Angehörige enorm entlastet.

Tipp: Sie möchten sich um Ihre eigene Bestattungs­vorsorge kümmern? Bei Afilio können Sie ganz einfach online Ihre persönliche Bestattungs­verfügung erstellen. Eine Bestattungs­verfügung entlastet Ihre Angehörigen, indem sie klare Anweisungen für Ihre Bestattungs­wünsche bereitstellt und gegebenenfalls finanzielle Aspekte regelt.

Die Kostentragungspflicht

Die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen sind in der Bestattungspflicht. Sie müssen also eine ordnungsgemäße Bestattung veranlassen. Auch ist gesetzlich geregelt, dass die Kosten für eine Bestattung von den Erben getragen werden. Das heißt: Angehörige müssen in der Regel die Kosten nur dann tragen, wenn sie den Verstorbenen beerben. Diese Regelung gilt auch, wenn die Beerdigung von einer anderen Person oder juristisch beauftragt wurde. Nur in Härtefällen kann eine Sozialbestattung auf Gemeindekosten erfolgen.

Ein Bestattungsinstitut beauftragen

Für den Fall, dass es keinen Vorsorge­vertrag mit einem bestimmten Beerdigungsinstitut gibt, entscheiden Sie sich für einen Bestatter.

Info: Bei einem Vorsorge­vertrag wird die Beisetzung in allen Einzelheiten vorab geregelt und per Einmalzahlung auf ein Treuhandkonto bereits zu Lebzeiten beglichen.

Eine Beerdigung zu planen, bedeutet viele Fragen zu klären: etwa die Wahl der Bestattungsart, die Organisation der Trauerfeier oder die Schaltung von Traueranzeigen. Die Liste der Aufgaben kann lang sein. Ein guter Bestatter übernimmt auf Wunsch viele To-dos. Klären Sie im Voraus, welche Leistungen der Bestatter erbringt und was Sie oder Ihre Familie leisten können. Ein seriöser Bestatter erstellt auf Basis der gewünschten Dienstleistungen einen transparenten Kostenvoranschlag.

Im Folgenden finden Sie eine Checkliste, die Ihnen im Beratungsgespräch mit dem Bestattungsunternehmen helfen soll, den Überblick zu behalten und keine wichtigen Details zu vergessen.

Das Wort Beerdigung bezieht sich übrigens auf eine klassische Erdbestattung. Bestattung ist ein übergeordneter Begriff, der auch andere Bestattungsarten – etwa See- oder Baumbestattung – mit einbezieht. Immer mehr Menschen setzen auf alternative Bestattungen. Naturverbundene Menschen lassen sich im Wald beisetzen, Weinliebhaber am Rebstock, Tierbesitzer zusammen mit ihrem verstorbenen Tier oder Fußballfans auf einem besonderen Friedhof. Auch Trauerfeiern werden immer persönlicher. Daher spielt die Auswahl des passenden Bestatters eine immer größere Rolle.

Kosten der Bestattung

Wie hoch die Kosten für eine Bestattung sind, hängt von den einzelnen Vorstellungen und Wünschen ab. Zudem können sich die Kosten für Grabmal und Grabpflege regional sehr stark unterscheiden. Die Bestattungskosten setzen sich jedoch aus drei Bereichen zusammen:

  1. Kosten für Dienstleistungen und Waren des Bestatters
  2. Kosten für Fremdleistungen auf Wunsch
  3. Kosten für Friedhofsgebühren

Bestattungskosten müssen für Angehörige transparent sein. Daher sind Bestatter dazu verpflichtet, Ihnen auf Wunsch einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Leistungen des Bestattungsinstituts kosten zwischen 1.000 und 7.000 Euro. Holen Sie also bei Bedarf Vergleichsangebote ein.

Gesamtkosten Trauerfall im Überblick

Kostenposition

Höhe in €

Arzt / Standesamt

150 - 300 €

Krematorium / Feuerbestattung

250 - 700 €

Bestattungsunternehmen

1.000 - 7.000 €

Friedhofsverwaltung

600 - 6.000 €

Steinmetzbetrieb

400 - 2.000 €

Friedhofsgärtnerei

300 - 12.000 €

Florist

150 - 800 €

Gasthaus

250 - 1.800 €

Pfarrer /Trauredner

Spende - 550 €

Gesamt

4.100 - 41.650 €

Quelle: Aeternitas Verbraucherinitiative Bestattungskultur 2024

Finanziell einfacher ist es für die Hinterbliebenen, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten eine Sterbegeld­versicherung abgeschlossen oder ein Treuhandkonto für die Bestattungskosten eingerichtet hat.

Extra-Tipp: Bestattungskosten sind zu einem gewissen Teil steuerlich absetzbar.

Online-Bestattungen

Immer öfter wählen Hinterbliebene sogenannte Online-Bestattungen. Dabei wird die Bestattung im Internet geplant und gebucht. Mit wenigen Klicks lassen sich so individuelle Wünsche zusammenstellen. Der Vorteil: Da Angehörige selten noch am Ort des Verstorbenen wohnen, können so ortsunabhängig Preise und Leistungen recherchiert und beauftragt werden. Vorsicht ist jedoch bei Discount-Bestattungen geboten, die in der Preis- und Leistungsbeschreibung wenig transparent sind.

Darauf sollten Sie bei Online-Bestattungen achten:

  • Prüfen Sie, ob es sich um gelernte und qualifizierte Bestatter handelt.
  • Lassen Sie sich nicht von Tiefpreisen unter 1.000 Euro locken.
  • Oft werden Sie auf Provisionsbasis an Bestattungsinstitute weitergeleitet.
  • Achten Sie auf Transparenz bei allen Dienstleistungen und versteckte Kosten.
  • Vorsicht bei „Überführungskosten inklusive“, wenn keine Strecke angegeben ist.
  • Nutzen Sie eine Bestatter-Suche für ein vertrauenswürdiges Angebot.

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Beim Bundesverband Deutscher Bestatter können Sie nach Bestattungsinstituten in Ihrer Nähe suchen.

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