Hörakustiker im Test: Ihr Weg zum passenden Hörgerät
- Wir haben fünf bekannte Hörakustiker verglichen und eine Umfage unter Newsletter-Abonnenten von Afilio zu Ihren Erfahrungen gemacht. Das Ergebnis: Testsieger mit dem besten Service, dem günstigsten Preis und der höchsten Zufriedenheit ist Fielmann.
- Hörgeräte zählen zu den Hilfsmitteln und sind deshalb im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes aufgeführt. Krankenkassen leisten einen Festzuschuss.
- Es gibt drei Möglichkeiten, Ihre Verordnung für ein Hörgerät vom HNO-Arzt einzulösen: beim Arzt, Hörakustiker oder Onlineanbieter.
- Achten Sie auf ein ausführliches Beratungsgespräch und testen Sie mehrere Geräte in Ihrer gewohnten Umgebung.
- Die gesetzliche Krankenkasse zahlt in der Regel 685 Euro pro Hörgerät, 33,50 Euro für individuell angefertigte Ohrstücke und eine Servicepauschale für Reparaturen von ca. 125 Euro.
- Bei teureren Geräten wird ein Eigenanteil fällig – es sei denn, sie sind medizinisch notwendig.
Hallo! Ja, Sie! Wenn Sie vermuten, dass Sie schlechter hören oder Ihr Umfeld Sie darauf hinweist, sollten Sie Ihr Gehör testen lassen. Entscheiden Sie sich dann, ein Hörgerät zu kaufen, stehen Sie vor der Qual der Wahl. Denn welches Hörgerät zu Ihnen passt, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist daher eine gute Beratung – nicht nur ein guter Preis.
Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt den Weg zum passenden Hörgerät. In unserem Check finden Sie fünf bekannte Akustiker im Service-Vergleich. Auch klären wir Fragen zu Kosten, Zuzahlungen und Hörgerät-Modellen.
Schritt 1: Erst zum Arzt
Der erste Weg führt zum HNO-Arzt, um einen Hörtest machen zu lassen. Er überprüft die Funktion des Hörorgans mittels verschiedener audiometrischer Untersuchungen. So kann er den Grad der Schwerhörigkeit feststellen und ob diese organische Ursachen hat. Sie bekommen dann ein Audiogramm, das genaue Auskunft über Ihr Hörvermögen gibt. Dieses ist wichtig für die Auswahl und Anpassung Ihrer Hörgeräte.
Bereits bei einer leichten Hörminderung stellt der Arzt eine Verordnung aus, mit der Sie dann zu einem Hörgeräteakustiker gehen. Denn bei einer medizinischen Notwendigkeit sind die gesetzlichen Krankenkassen zur Übernahme eines Festbetrags für ein Hörgerät verpflichtet.
Info: Auch ein Hörgeräteakustiker bietet einen kostenlosen Hörtest und die Erstellung eines Audiogramms an. Danach sollte er Sie jedoch unbedingt zum Arzt schicken.
Schritt 2: Krankenkasse anrufen
Hörhilfen zählen zu den Hilfsmitteln und sind deshalb im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes aufgeführt. Erkundigen Sie sich vor dem Erwerb eines Gerätes nach den genauen Zuschüssen bei Ihrer Krankenkasse.
Krankenkassen leisten bei der Anschaffung eines medizinisch notwendigen Hörgerätes einen Festzuschuss. Die Höhe des Festbetrags hängt vom Grad der Schwerhörigkeit ab. Basismodelle sind für gesetzlich Versicherte kostenlos. Der gesetzliche Eigenanteil beträgt 10 Euro pro Hilfsmittel, also maximal 20 Euro für beide Hörgeräte.
Alle sechs Jahre können Sie ein neues Hörgerät beantragen.
Übrigens: Manche Krankenkassen zahlen mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Festzuschuss. Zusätzlich gibt es Service- und Reparaturpauschalen.
Schritt 3: Versorgungsweg aussuchen
Sie haben eine Verordnung für ein Hörgerät von Ihrem HNO-Arzt. Wo bekommen Sie damit nun ein Hörgerät? Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Direkt bei Ihrem HNO-Arzt:
Hier profitieren Sie meist von deutlich reduzierten Zuzahlungen, haben aber längere Wartezeiten und keinen Rundum-Service.
2. Bei einem Hörakustiker in Ihrer Nähe:
Hier werden Sie persönlich betreut, können mehrere Hörgeräte testen und Zusatzservices in Anspruch nehmen. Aber: Um hohe Zuzahlungen zu vermeiden, gilt es zu vergleichen.
3. Online bei einem seriösen Anbieter:
Qualität und Leistungsumfang der Anbieter variieren stark, auch wenn Preise und Erreichbarkeit zum Teil besser sind.
Schritt 4: Hörgerät wählen
Akustiker gibt es viele. Eine große Anzahl an Filialen haben Amplifon, Fielmann, Geers und Kind. Ein bekannter Online-Anbieter ist Audibene. Alle Hörakustiker bieten einen kostenlosen Hörtest an, zum Teil sogar ohne Voranmeldung. Bei vielen können Sie für eine erste Einschätzung Ihres Hörvermögens sogar einen Online-Hörtest machen.
Auf dem Weg zum passenden – und optimal eingestellten – Hörgerät ist Geduld gefragt. Ein guter Akustiker nimmt sich Zeit, vor allem beim Anpassungsprozess. Die Stiftung Warentest fand heraus, dass sich die Services zum Teil deutlich unterscheiden. Auch gab es Unterschiede bei der Selbstbeteiligung. Zögern Sie daher nicht, die Angebote mehrerer Hörakustiker zu vergleichen und Vergleichsangebote einzuholen.
Darauf sollten Sie achten:
- Ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem Lebens- und Hörgewohnheiten abfragt werden
- Präsentation von Modellen unterschiedlicher Preisklassen und deren Stärken und Schwächen
- Test von mindestens drei Geräten nacheinander für bis zu zwei Wochen zu Hause bzw. unter realistischen Bedingungen, bevor Sie sich festlegen
- Ausführliche Beratung zu Bedienung und Pflege
- Kostenlose Einrichtung und mehrere Anpassungstermine für bestes Klangerlebnis
- Bereitstellung von Batterien (falls nicht wiederaufladbar)
- Abrechnung mit Ihrer Krankenkasse
- Regelmäßige Wartung und Reparaturen (über Servicepauschale der Krankenkasse)
- Garantie von mindestens 24 Monaten
Wichtig: Ihr Hörakustiker muss Ihnen ein dem „Stand der Medizintechnik“ entsprechendes Hörgerät zum Nulltarif anbieten. Lassen Sie sich nicht zum Kauf eines teuren Gerätes drängen. Reichen Sie zuvor einen Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse ein.
Vor- und Nachteile von Online-Anbietern
Hörgeräte dürfen in Deutschland nicht vollständig online verkauft werden. Die Ausgabe erfolgt nur durch fachlich geschulte Hörakustiker oder HNO-Ärzte. Es gibt jedoch Online-Hörgeräteakustiker wie Audibene, die ihre Artikel und einen Teil der Dienstleistungen online und per Telefon anbieten. Auswahl und Anpassung des Hörgerätes finden in einem Partnerfachgeschäft statt.
Preislich sind Anbieter aus dem Internet angeblich günstiger. In unserem Test war der Online-Anbieter jedoch am teuersten. Online-Recherche kann zudem verwirrend sein. Vorsicht ist bei günstigen Anbietern aus dem Ausland geboten, bei denen die Krankenkasse nicht zahlt. Auch bestellen Kunden immer wieder versehentlich einen günstigen Hörverstärker statt ein Hörgerät!
Unser Tipp: Wählen Sie unbedingt einen Anbieter aus, der Ihnen eine Geld-Zurück-Garantie bietet und sich um die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse kümmert!
Teuer oder günstig?
Günstige und Premium-Hörgeräte unterscheiden sich meist in den angebotenen Zusatzfunktionen. Bei teureren Geräten wird ein Eigenanteil fällig. Ist ein teureres Gerät jedoch medizinisch notwendig, müssen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen. Dafür stellen Sie bei Ihrer Kasse einen Antrag auf zusätzliche Kostenübernahme. Fügen Sie noch ein Attest Ihres Arztes mit einer schriftlichen Begründung bei.
Es gilt jedoch: Nicht immer ist das teurere Modell auch das bessere für Sie.
Hörakustiker-Check
Wir haben Afilio-Nutzer nach ihren Erfahrungen mit Geers, Kind, Amplifon, Fielmann und Audibene gefragt. Das sind die Ergebnisse:
Zufriedenheit mit dem Service
Die höchste Zufriedenheit gab es bei Fielmann, gefolgt von Amplifon. Die geringste Zufriedenheit gab es bei Geers.
Zufriedenheit mit dem Hörerlebnis
Die höchste Zufriedenheit gab es hier ebenfalls bei Fielmann, die geringste wiederum bei Geers.
Hörverbesserung
Fielmann lag vorne, wenn es darum geht, mit der Hörhilfe besser zu hören. 77 % gaben eine Hörverbesserung an, während es bei Audibene nur 55 % waren, bei Amplifon 49 %, bei Kind 42 % und bei Geers 40 %. Bei Kind gaben sogar 11 % an, dass sich ihr Hören verschlechtert habe.
Hörgeräte zuhause zur Probe tragen
Der Großteil der Befragten hat zwei Hörgeräte vom jeweiligen Hörakustiker probetragen. Lediglich bei Geers war es bei der Mehrheit nur ein Gerät. Insgesamt konnten bei Audibene die meisten Hörgeräte daheim getestet werden, was laut Stiftung Warentest wichtig für die Wahl des geeigneten Gerätes ist.
Keine Zuzahlung
Bei Fielmann haben 56 % der Befragten nur den gesetzlichen Eigenanteil gezahlt. Bei Audibene waren es lediglich 11 %. Insgesamt wurden bei Fielmann die günstigsten Hörgeräte verkauft, gefolgt von Kind (die meisten zahlten bis 1.000 Euro pro Hörgerät), Geers und Amplifon lagen darüber und bei Audibene zahlte der Großteil bis 2.000 Euro und mehr pro Hörgerät.
Versteckte Kosten
Am seltensten gab es bei Fielmann unter den Befragten versteckte Kosten (87 %). Bei Geers und Audibene gab es am häufigsten versteckte Kosten – mit 12 % und 10 % der Befragten.
Hörgeräte: Fragen zu Kosten, Zuzahlung und Modellen
Warum kann ein Hörgerät wichtig sein?
Wie stark eine Schwerhörigkeit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt, wird häufig unterschätzt. Alltägliche Situationen wie eine Familienfeier, ein Einkauf oder der Besuch einer Kulturveranstaltung sind für Schwerhörige häufig mit Anstrengungen und einem Gefühl der Isolation verbunden: Da die Behinderung nicht sichtbar ist, wird in vielen Situationen keine Rücksicht darauf genommen. Auch die Sicherheit leidet beispielsweise im Straßenverkehr.
Hörgeräte ermöglichen es Menschen mit Hörbehinderungen, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wiederzuerlangen, sich mit ihren hörenden Partnern, Familien und Freunden auszutauschen und sich in ihrem Umfeld sicher zu bewegen.
Brauche ich ein Hörgerät?
Wer sich fragt, ob er schwerhörig ist, sollte den HNO-Arzt oder einen Hörakustiker aufsuchen und einen kostenlosen Test zur Überprüfung des Hörvermögens machen lassen. Erste Hinweise können ein Online-Hörtest und folgende Checkliste geben:
- Andere weisen Sie darauf hin, dass Radio oder Fernseher sehr laut sind.
- Sie haben den Eindruck, dass Ihre Gesprächspartner undeutlich und leise sprechen.
- Sie können Gesprächen zunehmend schlechter folgen.
- Laute wie s, t, f, p, k, ch, sch klingen für Sie besonders undeutlich.
- Selbst lautere Geräusche hören Sie schlecht (z. B. Wecker, Telefon, Türklingel).
- Sie können hohe Töne (z. B. Vogelzwitschern) schlechter wahrnehmen als früher.
- Es fällt Ihnen schwer, Schallquellen zu orten.
Wann verordnet der Arzt ein Hörgerät?
Der HNO-Arzt bzw. der Hörgeräteakustiker überprüft die Funktion des Hörorgans mittels audiometrischer Untersuchungen. Je nach Resthörvermögen werden Hörbehinderungen in Abstufungen unterteilt: leichtgradige, mittelgradige, hochgradige und an Gehörlosigkeit grenzende Schwerhörigkeit.
Ist die Schwerhörigkeit altersbedingt oder durch Lärm verursacht, sind meist beide Ohren gleich stark betroffen. Dann sind auch zwei Hörhilfen notwendig. Aber auch, wenn ein Ohr weniger stark betroffen ist, ist die Versorgung beider Ohren häufig sinnvoll. Grundsätzlich sollte ein beeinträchtigtes Hörvermögen so schnell wie möglich wiederhergestellt werden – bei einer zu späten Hörgeräteversorgung muss das Hörzentrum des Gehirns erst wieder mühsam trainiert werden.
Was kostet ein gutes Hörgerät?
Die Kosten für Hörgeräte richten sich nach dem Design und den Funktionen: je kleiner und technisch ausgefeilter, desto höher der Preis. Die günstigsten Modelle kosten etwa 500 Euro. Da die Krankenkasse Hörgeräte bezuschusst, wenn sie ärztlich verordnet wurden, sind Basismodelle für gesetzlich Versicherte kostenlos.
Wer viel unter Menschen ist und gerne Veranstaltungen besucht, muss für ein optimales Hörerlebnis meist etwas tiefer in die Tasche greifen. ein Ein Gerät der Mittelklasse kostet etwa 500 bis 1.200 Euro**,** ein Premiumgerät zwischen 1.200 und 2.500 Euro.
Was zahlt die Krankenkasse bei Hörgeräten?
Für eine Zuzahlung der gesetzlichen Krankenkassen muss die Hörhilfe vom HNO-Arzt verordnet worden sein. Die Kasse übernimmt meist einen Festbetrag von 685 Euro – 840 Euro bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit – pro Hörgerät.
Nur wenn ärztlich bescheinigt ist, dass ein höherwertiges Modell medizinisch notwendig ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten auch über den Festbetrag hinaus.
Für individuell angefertigte Ohrstücke gibt es zuzüglich 33,50 Euro. Zudem wird eine Servicepauschale für Reparaturen über ca. 125 Euro gezahlt.
Gut zu wissen: Hörhilfen gehören zu den Hilfsmitteln, die von der Krankenkasse bezuschusst werden.
Hörgeräte: Welche Modelle gibt es?
Bei Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten mit Schlauchleitung stecken Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher in dem Teil, der hinter dem Ohr sitzt. Von dort gelangt der Schall zum individuell angefertigten Ohrpassstück (Otoplastik).
Besonders klein, leicht und unauffällig sind Hinter-dem-Ohr-Geräte mit Dünnschlauch, bei denen der Schlauch zwischen Hörgerät und Otoplastik fast unsichtbar ist. Bei Ex-Hörer-Geräten liegt der Lautsprecher außerhalb des Gehäuses direkt im Gehörgang. Der Schall erreicht ihn als elektrisches Signal über ein feines Kabel. Die Übertragungsverluste sind bei Ex-Hörer-Geräten geringer.
Im-Ohr-Hörgeräte sind besonders klein und unauffällig. Sie sind jedoch häufig teurer als Hinter-dem-Ohr-Geräte und haben oft einen geringeren Funktionsumfang. Für die Versorgung einer hochgradigen Schwerhörigkeit reichen sie meist nicht aus.
Kommt ein HdO-Gerät aufgrund einer Ohrerkrankung nicht in Frage, kann ein Knochenleitungshörgerät mit Mikrofon, Prozessor und Vibrationserzeuger die richtige Lösung sein. Schallschwingungen werden durch die Hörhilfe an den Schädelknochen übertragen und erreichen auf diesem Weg das Innenohr.
Hörgeräte: Fragen zu Kosten, Zuzahlung und Modellen
Warum kann ein Hörgerät wichtig sein?
Wie stark eine Schwerhörigkeit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt, wird häufig unterschätzt. Alltägliche Situationen wie eine Familienfeier, ein Einkauf oder der Besuch einer Kulturveranstaltung sind für Schwerhörige häufig mit Anstrengungen und einem Gefühl der Isolation verbunden: Da die Behinderung nicht sichtbar ist, wird in vielen Situationen keine Rücksicht darauf genommen. Auch die Sicherheit leidet beispielsweise im Straßenverkehr.
Hörgeräte ermöglichen es Menschen mit Hörbehinderungen, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wiederzuerlangen, sich mit ihren hörenden Partnern, Familien und Freunden auszutauschen und sich in ihrem Umfeld sicher zu bewegen.
Brauche ich ein Hörgerät?
Wer sich fragt, ob er schwerhörig ist, sollte den HNO-Arzt oder einen Hörakustiker aufsuchen und einen kostenlosen Test zur Überprüfung des Hörvermögens machen lassen. Erste Hinweise können ein Online-Hörtest und folgende Checkliste geben:
- Andere weisen Sie darauf hin, dass Radio oder Fernseher sehr laut sind.
- Sie haben den Eindruck, dass Ihre Gesprächspartner undeutlich und leise sprechen.
- Sie können Gesprächen zunehmend schlechter folgen.
- Laute wie s, t, f, p, k, ch, sch klingen für Sie besonders undeutlich.
- Selbst lautere Geräusche hören Sie schlecht (z. B. Wecker, Telefon, Türklingel).
- Sie können hohe Töne (z. B. Vogelzwitschern) schlechter wahrnehmen als früher.
- Es fällt Ihnen schwer, Schallquellen zu orten.
Wann verordnet der Arzt ein Hörgerät?
Der HNO-Arzt bzw. der Hörgeräteakustiker überprüft die Funktion des Hörorgans mittels audiometrischer Untersuchungen. Je nach Resthörvermögen werden Hörbehinderungen in Abstufungen unterteilt: leichtgradige, mittelgradige, hochgradige und an Gehörlosigkeit grenzende Schwerhörigkeit.
Ist die Schwerhörigkeit altersbedingt oder durch Lärm verursacht, sind meist beide Ohren gleich stark betroffen. Dann sind auch zwei Hörhilfen notwendig. Aber auch, wenn ein Ohr weniger stark betroffen ist, ist die Versorgung beider Ohren häufig sinnvoll. Grundsätzlich sollte ein beeinträchtigtes Hörvermögen so schnell wie möglich wiederhergestellt werden – bei einer zu späten Hörgeräteversorgung muss das Hörzentrum des Gehirns erst wieder mühsam trainiert werden.
Was kostet ein gutes Hörgerät?
Die Kosten für Hörgeräte richten sich nach dem Design und den Funktionen: je kleiner und technisch ausgefeilter, desto höher der Preis. Die günstigsten Modelle kosten etwa 500 Euro. Da die Krankenkasse Hörgeräte bezuschusst, wenn sie ärztlich verordnet wurden, sind Basismodelle für gesetzlich Versicherte kostenlos.
Wer viel unter Menschen ist und gerne Veranstaltungen besucht, muss für ein optimales Hörerlebnis meist etwas tiefer in die Tasche greifen. ein Ein Gerät der Mittelklasse kostet etwa 500 bis 1.200 Euro**,** ein Premiumgerät zwischen 1.200 und 2.500 Euro.
Was zahlt die Krankenkasse bei Hörgeräten?
Für eine Zuzahlung der gesetzlichen Krankenkassen muss die Hörhilfe vom HNO-Arzt verordnet worden sein. Die Kasse übernimmt meist einen Festbetrag von 685 Euro – 840 Euro bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit – pro Hörgerät.
Nur wenn ärztlich bescheinigt ist, dass ein höherwertiges Modell medizinisch notwendig ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten auch über den Festbetrag hinaus.
Für individuell angefertigte Ohrstücke gibt es zuzüglich 33,50 Euro. Zudem wird eine Servicepauschale für Reparaturen über ca. 125 Euro gezahlt.
Gut zu wissen: Hörhilfen gehören zu den Hilfsmitteln, die von der Krankenkasse bezuschusst werden.
Hörgeräte: Welche Modelle gibt es?
Bei Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten mit Schlauchleitung stecken Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher in dem Teil, der hinter dem Ohr sitzt. Von dort gelangt der Schall zum individuell angefertigten Ohrpassstück (Otoplastik).
Besonders klein, leicht und unauffällig sind Hinter-dem-Ohr-Geräte mit Dünnschlauch, bei denen der Schlauch zwischen Hörgerät und Otoplastik fast unsichtbar ist. Bei Ex-Hörer-Geräten liegt der Lautsprecher außerhalb des Gehäuses direkt im Gehörgang. Der Schall erreicht ihn als elektrisches Signal über ein feines Kabel. Die Übertragungsverluste sind bei Ex-Hörer-Geräten geringer.
Im-Ohr-Hörgeräte sind besonders klein und unauffällig. Sie sind jedoch häufig teurer als Hinter-dem-Ohr-Geräte und haben oft einen geringeren Funktionsumfang. Für die Versorgung einer hochgradigen Schwerhörigkeit reichen sie meist nicht aus.
Kommt ein HdO-Gerät aufgrund einer Ohrerkrankung nicht in Frage, kann ein Knochenleitungshörgerät mit Mikrofon, Prozessor und Vibrationserzeuger die richtige Lösung sein. Schallschwingungen werden durch die Hörhilfe an den Schädelknochen übertragen und erreichen auf diesem Weg das Innenohr.
Wer im Alter möglichst selbstständig und mobil sein möchte, kann sich mit Hilfsmitteln wie einer Gehhilfe oder einem Elektromobil behelfen. Um in der eigenen Wohnung besser zurechtzukommen, können Wohnraumanpassungen vorgenommen werden. Voraussetzung für die Beantragung von Zuschüssen durch die Pflegekasse ist ein Pflegegrad.